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Killzone: Shadow Fall

Release:
29.11.2013
Genre:
Publisher:

PS4 TEST: Killzone Shadow Fall – Die Helghast stürmen die PlayStation 4

06.01.2014

Killzone Shadow Fall Banner

Auch wenn Sony mit dem Verkauf der PlayStation 4 Konsole keinen wirklichen Gewinn einfahren kann, möchte man mit den Exklusiv-Titeln die Unkosten decken. Neben Knack ist auch der PS4-Shooter Killzone: Shadow Fall seit dem offiziellen Launch am 29. November 2013 im Handel erhältlich. Konnten uns die niederländischen Entwickler von Guerrilla Games erneut in den Bann des Krieges zwischen den Helghast und ISA ziehen? Die Entwickler versprechen atemberaubende Grafik und einige Neuerungen im Gameplay, die wir für euch in unserem Killzone: Shadow Fall Test ausgiebig getestet haben und wir klären, ob die Versprechungen eingehalten wurden.

Killzone: Shadow Fall spielt 30 Jahre nach den Ereignissen von Killzone 3. Ihr erinnert euch vielleicht noch, Helghan wurde zerstört und die Feinde wurden besiegt. Doch natürlich wären die Sieger keine echten Sieger, wenn sie den überlebenden Verlierern kein Asyl gewähren würden. Die besiegten Helgast werden also kurzerhand eingepackt und mit nach Vekta genommen, wir haben ja noch ein bisschen Platz. Nun, wie wir es schon aus der realen Weltgeschichte kennen läuft sowas selten gut und so wird eine riesige Mauer errichtet, 24 Kilometer lang und 400 Meter hoch. Diese soll die beiden Völker trennen und steht wie ein Mahnmal zwischen den Fronten. Sicherlich können die Helgast eigentlich glücklich sein weiterleben zu können, aber der Hass zwischen beiden Völkern lässt keine Co-Existenz zu. Ihr spielt Lucas Kellen, einen gut ausgebildeten Botenjungen des VAS-Commanders Sinclair. Kellen ist ein Shadow Marshall, ausgebildet um hinter den feindlichen Linien zu spionieren und Schaden anzurichten. Eure Aufgabe ist es dieses Mal also nicht einfach nur wild in der Gegend rumzuballern. Ab sofort ist Köpfchen gefragt. Welche Art von Held wirst du sein?

up Das hat uns gefallen:

Fantastische Optik

Killzone: Shadow Fall gehört zu den Launchtiteln der PS4 und ist damit an forderster Front mit dabei. Damit sind natürlich die Erwartungen an diesen Titel besonders hoch. Vor allem in Sachen Optik muss hier ordentlich was vorgelegt werden, damit die neue Konsole nicht mit schlechten Launchtiteln aufwarten muss, sondern richtig prahlen kann. In nur 20 Monaten ist es dem Entwicklerstudio Guerilla Games gelungen uns ein Spektakel zu basteln, das uns vor allem optisch begeistern kann. Wir finden hier nicht nur sehr sehenswerte Zwischensequenzen, die uns die gesamte Geschichte erzählen, sondern auch eine einfach fantastische Spielgrafik. Neben den wirklich extrem aufwendigen Kulissen erwarten uns gewaltige Licht- und Partikeleffekte, die man gesehen haben muss. Optisch hebt sich hier wirklich absolut alles von der letzten Generation ab und kann uns begeistern.

Egal ob wir uns in Killzone: Shadow Fall auf dem Boden bewegen oder im späteren Spielverlauf auch im Weltraum und in der Luft, Killzone: Shadow Fall macht einfach nur einen gigantischen Eindruck. Besonders begeistern konnte uns die Orbitalstation, vor der wir uns eigentlich wie ein kleines Weltraumwürmchen gefühlt haben. Epische Ausmaße ist vielleicht ein bisschen übertrieben, aber wir sind mit Killzone: Shadow Fall auf der Playstation 4 auf jeden Fall sehr nahe dran.

Weitläufige Level

Während in den letzten Jahren die Level der meisten Ego-Shooter immer mehr in Richtung Schlauchdesign gegangen sind, vor allem in den Singleplayerkampagnen, bricht Killzone: Shadow Fall diese Tradition. Immer wieder fallen uns sehr große und weitläufige Level auf, die verschiedene Vorgehensweisen ermöglichen. Es bleibt euch hier weitestgehend selbst überlassen ob ihr den direkten Weg nach vorne nehmt oder doch lieber einen Flankenangriff startet. Das typische Schlauchdesign tritt hier eher sehr selten auf, immerhin muss es auch zielgerichtete Spielerführung geben.

Wir finden uns auf großen Plätzen und tollen Freiflächen wieder. Können hier eine Menge erkunden und uns vor allem in den teilweise ruhigen Missionen, in denen wir lediglich erkunden und ausspionieren sollen, die Umgebung perfekt genießen. Die Action bleibt aber selten außen vor. Das Leveldesign ist sehr gut und vor allem extrem abwechslungsreich. Wir finden uns in engen Straßenschluchten wieder, genauso wie in Gebieten, die uns an unseren letzten Urlaub erinnern. Aber keine Angst, denn der gute alte düstere Touch des Spieles bleibt nicht außen vor, es gibt auch eine ganze Menge düsterer Sequenzen, in denen wir den alten Konflikt zwischen Vektanern und Helgast sehr gut wiedererleben dürfen.

Neue Schleich- und Aufklärmissionen

Der neueste Ableger von Killzone: Shadow Fall ist nicht immer nur hektisch und actionreich. Wir werden durch unseren Hintergrund als Shadow Marshall natürlich auch dazu aufgefordert einzelne Gebiete zu erkunden, Feinde zu sichten und abzuhören. Dabei erleben wir Killzone: Shadow Fall mal von einer ganz anderen Seite. Es begeistert uns, dass wir mit diesen Missionen durchaus einmal ein anderes Stück der Geschichte mitbekommen. Der Konflikt wird dabei ein bisschen auf die Spitze getrieben und ihr taucht in eurer Rolle als Vektan Shadow Marshall tief in die Welt der Helghast ein. Dadurch bekommen wir nicht nur einige neue Schleichmissionen geboten, sondern auch Missionen, die eine starke Story weiterführen. Hier wird spätestens klar, dass Killzone auf bekannten Konflikten aufbaut. Egal ob es die Trennung von Berlin nach dem zweiten Wetkrieg ist, ebenfalls mit einer Mauer, um Rassismus oder Faschismus wir bekommen alles geboten und dürfen in unseren Erkundungsmissionen einiges vom Hintergrund erfahren. Das erhöht die Spieltiefe und die emotionale Bindung zur Geschichte um einiges.

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Fordernde K.I.

Vielfach haben wir in den letzten Wochen und Monaten immer wieder die K.I. einzelner Spiele abstrafen müssen, zuletzt Battlefield 4, welches eine teilweise spektakulär dämliche K.I. an den Tag legt. Bei Killzone: Shadow Fall geht es genau in die andere Richtung. Unsere Helghast Freunde oder eben Hellgast Feinde bearbeiten uns teilweise mit einer richtig guten Strategie. Als Einsteiger sollte man hier auf jeden Fall nicht gleich den höchsten Schwierigkeitsgrad wählen. Die K.I. bietet uns die Stirn und reagiert auch auf unsere Aktionen. Hier werden wir es nicht erleben, dass ein Feind noch während unseres Angriffs den Kopf aus der Deckung streckt nur um mal eben nachzusehen wo die Schüsse herkommen. Auch konnten wir nicht feststellen, dass unsere Feinde sich von Granaten unbeeindruckt zeigen.

Da die K.I. durchaus recht gut auf unsere Strategie reagiert, müssen wir uns ständig neu anpassen und werden auch dauerhaft gefordert. Das lohnt natürlich, nicht nur zum Weiterspielen, sondern vor allem auch beim zweiten Durchgang. Die Kampagne kann uns ungefähr 8 Stunden lang begeistern, danach bleibt eigentlich nur der Multiplayer oder die Kampagne in einem höheren Schwierigkeitsgrad erneut zu spielen und dabei auf komplett andere Strategien zurückzugreifen. Bis auf wenige Aussetzer ist die K.I. wirklich sehr gut gelungen.

Langzeitmotivierender Multiplayer

Schwere fette Kanonen, Betäubungsschläge, Tarnfelder und Sniper, medizinische Versorgung und mobile Spawnpunkte all das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus dem was Killzone: Shadow Fall online zu bieten hat. Der Multiplayermodus ist nicht nur riesig sondern auch extrem abwechslungsreich gestaltet. Es gibt zwar lediglich drei spielbare Charakterklassen. Das schöne daran ist aber, dass ihr nicht wie bei anderen Shootern erst einmal alles freischalten müsst, sondern direkt von Beginn an auf vorgefertigte Waffensets zurückgreifen könnt.

Wollt ihr im Rang aufsteigen müsst ihr zum einen EP sammeln und zum anderen bestimmte Herausforderungen erfüllen. Diese zu erfüllen ist gar nicht so unheimlich einfach, vor allem nicht im späteren Verlauf, denn von diesen Herausforderungen gibt es immerhin über 1500. Damit könnt ihr dann Verbesserungen für eure Waffen wie Zielfernrohre, Licht und natürlich auch eine Menge neuer Fähigkeiten freischalten. Das lohnt sich natürlich auch.

Die Fähigkeit Echo des Aufklärers zum Beispiel sorgt dafür, dass ihr Feinde auf der Karte markieren könnt. Diese könnt ihr in verschiedenen Stufen verkürzen und habt am Ende lediglich eine Abklingzeit von 5 Sekunden. Dafür müsst ihr dann allerdings auch mehr als 200 Feinde mit Echo markieren und diese anschließend während der Markierung ihr leben lassen. Kundschafter und Sturmtruppen haben am Anfang allerdings lediglich 4 von insgesamt 34 Fähigkeiten zur Verfügung. Bei euren Unterstüzungstruppen sind es satte 56 Fähigkeiten, die euch wirklich hilfreich zur Seite stehen können. Das hört sich zwar viel an, doch sind hier auch die Verbesserungen der einzelnen Fähigkeiten mitgezählt wurden.

Insgesamt gibt es 10 Maps, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Hier findet man alles vom Wald bis hin zum Fabrikgelände, vom Park bis zum Turm. Schnelle und hitzige Online Gefechte sind hier garantiert, aber auch die Abwechslung kommt absolut nicht zu kurz. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit offline mit Bots zu üben, so ist auch für Einsteiger die richtige Basis gegeben, sich schnell und sicher zurecht zu finden.

Abwechslungsreiches Gameplay

Natürlich ist es nicht nur der Multiplayer, der uns auf lange Sicht hin motivieren kann, sondern auch das abwechslungsreiche Gameplay an sich. Eigentlich hatten wir schon darüber gesprochen, doch an dieser Stelle muss noch einmal erwähnt werden, dass wir in Killzone: Shadow Fall vor allem Abwechslung wiederfinden. Killzone: Shadow Fall bietet uns die volle Unterstützung des Dualshock 4 Controllers inkl. dem Touchpad. Auf eine Companion App wurde an dieser Stelle aber glücklicherweise verzichtet. Diese Art des Gameplays ist zwar super und kann sicherlich auch einiges mehr ermöglichen, aber es gibt nun einmal Spiele, die auf Dinge wie die Second-Screen Funktion verzichten sollten.

Dennoch führt uns Killzone: Shadow Fall in eine neue Spieledimension, in der die Grenzen zwischen Film und Spiel förmlich zu verschwimmen scheinen. Wir finden uns immer wieder in neuen Situationen wieder und letztlich sorgt der Multiplayer für eine Motivation weit über die Schranken der Singlaplayer Kampagne hinaus. Auch wenn man kein Multiplayerfan bei Shootern ist, so kann man bei Killzone: Shadow Fall doch einen Blick riskieren und sehr leicht einsteigen, auch noch zu einem späteren Zeitpunkt.

Killzone Shadow Fall Screenshots 2

down Das hat uns nicht gefallen:

Wenig spektakuläre Bosskämpfe

So toll und super Killzone: Shadow Fall auch sein mag, gibt es auch einige kleine Schwächen, eine davon sind die relativ unspektakulären Bosskämpfe. Wie jedes gute Spiel gibt es immer wieder Zwischengegner und Endgegner am Ende von Levelabschnitten. Diese gibt es immer wieder, nur leider reißen uns diese absolut nicht vom Hocker. Teilweise sind die Bosse auch anspruchslos und wir kämpfen uns recht schnell durch die Reihen an Feinden und legen die Endbosse schnell flach. Hier merkt man, dass einige Gefechte sehr schlecht choreografiert sind und das Ende der Entwicklungszeit irgendwo die Zeit gefehlt hat. Vielleicht war es doch ein bisschen zu zackig in nur 20 Monaten ein komplettes Spiel rauszuwerfen, das einen solchen Anspruch erfüllen muss und zugleich noch die Fans der Serie nicht vor den Kopf stoßen darf.

Teilweise unübersichtlich

Natürlich begeistert uns die atemberaubende Optik von Killzone: Shadow Fall mit einem Leveldesign in einer Qualität, die uns den Atem stockt. Leider ist jedoch eine lebendige Welt mit genialen Licht und Schatteneffekten nicht alles. Das Leveldesign ist offen angelegt, sodass wir viele verschiedene Wege haben, die wir beschreiten können, leider ist aber genau das unser großes Problem an dieser Stelle. Die automatische Zielnavigation funktioniert nicht sonderlich gut und wir sind schnell in der Lage uns zu verlaufen. Die gute K.I. spielt hier ihr eigenes Spiel mit uns, denn die zielgerichteten Angriffe unserer Feinde treiben uns teilweise in die falsche Richtung. Auch kommt uns das Missiondesign ein bisschen seltsam vor. Da preschen wir aufwendig nach vorne und bekommen wieder eine kleine Nebenmission und müssen wieder zurück um Knöpfe zu drücken, die vorher garnicht dort gewesen sind. Das hin und her gehört zwar durchaus zu einem Spiel dazu, welches leicht chaotisch sein muss, so will es die Geschichte und die Vorbilder der Vorgänger, aber Killzone: Shadow Fall übertreibt es in dieser Hinsicht ein wenig. Zwischendurch finden wir uns suchend in den teilweise recht riesigen Leveln wieder.

Story könnte besser sein

Ohne viel spoilern zu wollen müssen wir leider erwähnen, dass die Story, die an sich eigentlich nicht schlecht ist, von der Erzählqualität ein bisschen mager ausgefallen ist. Hier hätte man sich natürlich deutlich besser an den Vorlagen der vorangegangenen Teilen orientieren können. Es hätte deutlich mehr Potential gegeben und hätte vieles wieder aufnehmen können, dass es früher gegeben hat. Die ganze Geschichte ist ein bisschen schwammig aufgebaut und richtet sich leider nicht wirklich so sehr nach der guten alten Geschichte. Auch gibt es leider ein paar widersprüchliche Begegnungen, die wieder eine Menge neuer Fragen aufwerfen. Natürlich kann man die wunderbar in einem fünften Teil beantworten, aber insgesamt hätten wir uns eine etwas rundere Geshichte gewünscht, die sich deutlich besser ins Spielgeschehen eingefügt hätte.

Multiplayer-Modus noch unfertig

Auch wenn der Multiplayer-Modus von Killzone: Shadow Fall durchaus Spaß macht und lohnenswert ist, ist dieser dennoch noch nicht ausgereift und fertig. Es fehlt gänzlich das Clan-System und einige Spiel-Modi, die sich Fans durchaus gewünscht haben. Zudem ist das Einsetzen der Spawnpunkte durchaus Schade, da so gut wie kein Spieler dieses Feature benutzt. Ein Spawnen bei euren Trupp-Mitgliedern oder Freunden ist leider nicht möglich. Aus diesem Grund wird man gezwungen aus der Base zu spielen und muss teilweise einige 100 Meter laufen, um erneut zu sterben und den selben Weg erneut anzutreten – Das ist nervig.

Fazit & Bewertung zu Killzone: Shadow Fall

Killzone: Shadow Fall ist ein durchaus solider Ego-Shooter für die Playstation 4 geworden. Dank der vielen, teilweise beeindruckenden Grafikeffekten kommt echtes Next-Gen Feeling auf. Der zugängliche Shooter, sowohl im Singleplayer als auch im Multiplayer konnte uns im Großen und Ganzen überzeugen. Fehler wie die verwirrenden Levelkarten und den unfertigen Multiplayer stören uns sehr, wobei auch einige kleine Details den Gesamteindruck trüben. Gerade der Multiplayer jedoch mit seinen umfangreichen Einstellmöglichkeiten konnte uns wirklich überzeugen. Wenn die kommende Generation an Shootern immer so aussehen wird, dürfen wir uns auf eine Menge Spielspaß und viele neue, sehenswerte Spiele freuen. Killzone: Shadow Fall ist jedenfalls in unseren Augen ein Titel den man, im Moment zumindest, gesehen haben sollte. Es wird ein absolut solides Erlebnis geliefert, welches uns Spaß gemacht hat – und das ist doch das Wichtige, oder?

Bewertungen
Einzelspieler:
7,5
Gameplay:
8,0
Grafik:
9,0
Sound:
8,5
Multiplayer:
8,0
Gesamtwertung: 8,2
+
- fantastische Optik
- weitläufige Level
- neue Schleich- und Aufklärmissionen
- fordernde K.I.
- langzeitmotivierender Multiplayer
- abwechslungsreiches Gameplay
-
- wenig spektakuläre Bosskämpfe
- teilweise unübersichtlich
- Story könnte besser sein
- Multiplayer-Modus noch unfertig
Killzone: Shadow Fall
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Publisher:
Entwickler:
Release:
29.11.2013
Genre:
USK-Einstufung:
USK-Einstufung

| Chris

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