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PS4 TEST: FIFA 14 – Größer, schöner und runder
Es ist soweit. Darauf haben wir alle gewartet. Die PS4 ist im Handel erhältlich und möchte uns die nächsten Jahre viel Freude bescheren. Den Zockern soll dabei ein großes Launch-Line-Up beschert werden, was sich zuletzt durch den Wegfall von Watch Dogs und DriveClub etwas verkleinert hat. Vielversprechende Spiele sind dennoch dabei. Eines davon ist FIFA 14, der neueste Ableger der weltbekannten Fussballsimulation. EA Sports protzt mit der Ignite-Engine sowie weiteren klangvollen Features. Wie sich das in der Spiele-Realität auswirkt und ob FIFA 14 auch für die PS4 ein gelungener Titel ist, könnt ihr in unserem umfangreichen FIFA 14 Test lesen.
Alles größer, alles schöner, alles runder. Das verspricht FIFA 14 für die Next-Gen-Konsolen und möchte dem Spieler damit ein Erlebnis bieten, welches einmalig ist. Fast einmalig ist auch der Umfang von FIFA 14. Über 600 Clubs aus 33 Ligen und ca. 16.000 lizensierte Spieler sind dieses Jahr bei FIFA 14 dabei. Ebenso bietet FIFA 14 etliche Modi von denen neu der Skillmodus hinzugekommen ist. Insoweit unterscheidet sich FIFA 14 inhaltlich aber nicht von der Version für die Last-Gen-Konsolen. Im Gegenteil: Auf die Integration des Onlinemodus Virtuelle Bundesliga verzichtet EA für die Next-Gen-Umsetzungen. Ebenso haben die Entwickler den Creation-Center-Support gestrichen. Dennoch ist und bleibt FIFA 14 ein absolutes Monster, was den Umfang betrifft.
Angetrieben wird Fifa 14 von der neuen Ignite Engine. Diese soll nicht nur die Grafik und das allgemeine Gameplay befeuern, sondern sich auch maßgeblich auf die Intelligenz der Spieler auswirken. Spieler sollen sich wie echte Spieler bewegen und Entscheidungen treffen, die Spielzüge des Spielers erahnen und diesem somit völlig neue Möglichkeiten eröffnen. In der Praxis macht sich diese Funktion jedoch nicht sehr stark bemerkbar. Wirklich große Unterschiede zur FIFA 14 Edition für PC, PS3 oder Xbox 360 sind nicht feststellbar. Dennoch sieht man hin und wieder neue Animationen, die man zuvor noch nicht gesehen hat. Daher ist die neue Engine hinsichtlich dieser Aspekte zwar bemerkbar, aber bei weitem nicht so ausschlaggebend, wie von EA propagiert. Beim beliebten Karrieremodus hat sich wenig getan. Ein neues Scouting-System sorgt für etwas mehr Realismus und Erforschungsdrang. Auf Dauer kann sich dieses System jedoch für den ein oder anderen auch zu mühselig darstellen und zur reinen Pflichtaufgabe werden, die den Spielspaß etwas drückt. Dennoch ist und bleibt der Karrieremodus ordentlich.
Ausgewogen – Das Gameplay
Die Neuerungen, die EA jedes Jahr aufs Neue anbietet, klingen toll. Precision Movement, Living World, Pure Shot und Protect the Ball. Klangvolle Namen, die jedoch kaum etwas großes bewirken. Die Schüsse sehen zwar besser aus. Die Spieler dribbeln etwas flüssiger und führen den Ball etwas besser. Man kann auch tatsächlich den Ball etwas abschirmen. Das Gameplay entwickelt sich dabei jedoch nicht wirklich weiter. Und dennoch, kann man FIFA 14 da keinen Vorwurf machen, weil die Stellschraube an den richtigen Stelle angesetzt und ein gutes Gameplay kontinuierlich verbessert hat. Dies scheint momentan EA´s Konzept zu sein: Never change a winning team.
Die angesprochenen Verbesserungen fügen sich gut ins Gesamtsystem ein. Noch nie wirkte FIFA 14 so rund, wie in diesem Jahr. Ebenfalls positiv ist, dass die Spielgeschwindigkeit etwas herabgeschraubt wurde und die Gewichtsunterschiede der Spieler sich bemerkbarer machen, als noch in dem Jahr zuvor. Dadurch wirkt das Spiel realistischer und feinsinniger, auch wenn FIFA 14 sich deutlich arcadiger als Pes 2014 spielt. Dennoch macht FIFA 14 Spaß und das ist genau das, was letztendlich wichtig ist.
Living Worlds – Wie lebendig ist die Welt?
Ebenfalls ein klangvoller Name: Living Worlds. Exklusiv für die neuen Konsolen spendiert EA neben der neuen Engine auch lebendige Welten. Das ganze bedeutet nichts anderes, als dass die Figuren auch am Rande des Spielfeldes sich bewegen und so tun, als hätten sie etwas zu tun. Die Zuschauer gehen mit, erzeugen Stimmung und unterstützen ihre Mannschaft. Vor dem Spiel werden ,,Live-Aufnahmen” des Stadion gezeigt. Schön: Das sind keine Standbilder. Es fahren Autos, wenn auch unrealistisch schnell. Aber die Idee ist wirklich genial.
Und Living Worlds greift nahtlos in einen anderen Aspekt über: Die Stimmung. Living Worlds dient geradezu dem Ziel, das Fussballerlebnis noch umfangreicher und noch schöner zu gestalten. Und Fussball lebt von der Stimmung, von Emotionen und von Fans. Und da hat sich FIFA 14 noch weiter verbessert. Die Stimmung ist wirklich grandios. EA schafft es die Atmosphäre des Stadions hervorragend darzustellen. Living Worlds trägt seinen Teil dazu bei, indem dadurch die Stimmung komplementiert wird. Eine sinnvolle Ergänzung also. Dadurch wird FIFA 14 zu einem Erlebnis.
Eine Vollendung? – Grafik und Sound
FIFA 14 für die PS4 sieht schön aus. Hier verrichtet die Ignite Engine ihren Dienst und zaubert schöne Gesichter, Stadien und Fans. Letztere sahen noch nie so realistisch aus. Und dies ist auch ein Aspekt, der für das allgemeine Spielgefühl wichtig ist. Das drumherum. Und hier wurde bei FIFA 14 Hand angelegt und die Grafik aufpoliert. Der riesige Wow-Effekt dürfte aber ausbleiben. Die Grafik hat einen Sprung gemacht, der aber nicht die Hardware Unterschiede zwischen der PS3 und der PS4 wiederspiegelt. Dies ist aber logisch und kein Beinbruch. Auch die Launch Spiele der PS3 waren damals nicht bedeutend besser als die Spiele der PS2. Die Entwickler werden noch einige Zeit benötigen, um die Hardware-Power der PS4 auszunutzen. Bis dahin freuen wir uns dennoch über eine Grafik, die im Vergleich zur PS3 Version besser ist.
Beim Sound hat sich nicht ganz so viel getan. Das ist aber zu verschmerzen, da Fifa bezüglich Fangesänge, Musik und sonstigen Soundeinlagen immer das Beste zu bieten hatte. FIFA 14 macht dort keinen Unterschied und vollendet damit die stimmungsgebenen Faktoren zu einem schönen Ganzen. Der Sound tut das seinige dazu bei. Die Fans machen gehörig Stimmung und die Musik ist hervorragend ausgewählt. EA darf es nur nicht verpassen, den Living Worlds Gedanken auch zu Ende zu denken. Zwischenrufe von Trainer und Spieler gehören da auch dazu. Dennoch sind wir hier wirklich zufrieden.
Fehlender Mut zur Innovation
Das Gameplay ist sicherlich die große Stärke von Fifa neben der neuen Engine und Living Wolds Technologie. Was sich bei EA immer als die große Revolution liest, entpuppt sich bei genauerem hinsehen, als marginale Änderungen. Wir vermissen bei der Fifa Reihe momentan ein bisschen Mut zur Veränderung und EA läuft hier Gefahr, dass die Serie sich nicht weiterentwickeln kann und irgendwann stagniert. Es ist doch gerade auch für erfahrende Fifa Spieler schön, neue Herausforderungen spielerischer Art gestellt zu bekommen. Zumindest die titulierten Neuerungen sollten in FIFA 14 schon herausstechen und entscheidend das Spiel beeinflussen. Nichts desto trotz ist das Gameplay weiterhin hervorragend.
Ultimate Team – Ein Modus mit Tücken
Der Ultimate-Team-Modus ist einer der beliebtesten Modi in der Fifa Reihe. Man hat dort die Möglichkeit sein Team nach eigenem Belieben aufzubauen und zu gestalten. Dementsprechend stecken viele Spieler sehr viel Arbeit und Energie in ihr Team hinein um erfolgreich zu sein. Schade, dass man sich Erfolg auch zum Teil kaufen kann. EA lässt sich wie in den Jahren zuvor die In-Game-Währung auch gut mit echtem Geld bezahlen. Daher dürfte der Ultimate-Team-Modus für EA eine kleine Goldgrube sein. Dagegen ist prinzipiell nichts einzuwenden, dennoch besteht dort immer die Gefahr, dass der Geldbeutel über den Erfolg entscheidet, was unfair gegenüber vielen Spielern ist. Leider wird dies reihum widerspruchslos akzeptiert. Dennoch wäre es angebrachter über ein neues Entgelt-Igame-System nachzudenken. Eines, das sich zunächst propotional linear und später degressiv verhält um die Grenzkosten für neue Investitionen zu erhöhen. Dadurch wäre hinsichtlich der Spielebalance einiges hinzugewonnen.
Fazit & Bewertung zu FIFA 14
FIFA 14 lohnt sich – auch für die PS4. Was schon auf der PS3 ein gutes Spiel war, ist auf der PS4 noch besser. Die Unterschiede zwischen den Generationen sind aber nicht derart groß, dass jeder FIFA 14 Spieler der alten Genration auch das der neuen Generation braucht. Für absolute Fifa Lieblinge lohnt sich die Version trotzdem, die zudem für Spieler, welche die Last-Gen Fassung von FIFA 14 besitzen, um einiges günstiger zu haben ist. FIFA 14 macht seine Sache sehr gut und ist ein hervorragendes Spiel, welches sich Bestnoten verdient hat. In Zukunft könnte allenfalls die gewisse Innovationslosigkeit beim Gameplay ein Stolperstein auf dem Weg zum Fussballthron sein. Dennoch kann hier getrost zugegriffen werden, da man nicht enttäuscht wird.
Einzelspieler: | 8,0 | |
Gameplay: | 9,5 | |
Grafik: | 9,0 | |
Sound: | 9,0 | |
Multiplayer: | 9,0 |
- Fantastischer Sound
- Sensationelle Stimmung
- Hervorragendes Gameplay
- Viele Modi
- sinnvolle Neuerungen...
- Ultimate-Team hat Balance-Probleme
HelghastDK
2. Dezember 2013 um 15:32
Ich bin eher der PES-Spieler aber dennoch FIFA macht bestimmt Spaß. Die Zuschauer sehen auf jedenfall super aus.