- Angry Birds: Star Wars von Entwickler Rovio ist uns ja mittlerweile bekannt. Angry Birds...
PS4 TEST: Strider für PS4 – Die Rückkehr eines Ninjas
Wir schreiben das Jahr 1988 – der erste Auftritt von Sutoraidā Hiryū in einem japanischen Comic wird ein voller Erfolg. Die damals für die Figur verantwortliche Künstlergruppe wird sich recht schnell mit dem Publisher Capcom einig. Das Spiel Strider war geboren. Strider, oder besser Sutoraida Hiryu ist ein Cyberninja, der mit seinen übermenschlichen Kräften eine Menge Abenteuer bestehen muss. Bereits 1989 wurde auf dem NES das erste Strider Spiel erfolgreich veröffentlicht. 1999 erschein schließlich, nach einem kurzen Gastauftritt in Marvel vs. Capcom, der zweite Teil Strider Returns. Einen dritten Teil gab es leider nur nach Gerüchten. Jetzt jedoch gibt es nach 15 Jahren einen Relaunch der Serie auf der Playstation 3 und Playstation 4. Ob der neue Teil auf der Playstation 4 überzeugen kann, haben wir für euch natürlich herausgefunden.
Das Strider eigentlich aus einer Zeit stammt, in der den Menschen der kalte Krieg noch in den Knochen gesessen hat, merkt man überall im Spiel. Ein Herrschsüchtiger Russe hat die Macht über die gesamte Welt übernommen. Von einer einzigen Stadt namens Kasach City regiert er die Welt mit eiserner Hand. Eure Aufgabe ist es euch durch die gesamte Stadt zu kämpfen und den Großmeister zu besiegen. Dazu könnt ihr eure Fähigkeiten aufrüsten, müsst lernen diese einzusetzen und schnell zu reagieren, denn die Stadt ist groß und eure Feinde vielfältig ausgerüstet.
Einfaches aber forderndes Gameplay
Wer Strider zum ersten Mal spielt wird sich sehr schnell zurecht finden. Die Steuerung ist sehr einfach. Zu Beginn des Spieles habt ihr genau zwei Möglichkeiten, nämlich springen und schlagen. Mit der Zeit bekommt ihr immer mehr Fähigkeiten und diese auch mit einfachen Tooltips erklärt. Das Gameplay ist durch das 2D-Sidescrolling Prinzip relativ einfach gehalten, kann aber durch die verschiedenen Gegnertypen überzeugen. Auch die Kampfsituationen ändern sich immer wieder, ständiges anpassen ist immer von Nöten. Zu Beginn ist es recht einfach und ihr kommt verdammt schnell durch die ersten Sequenzen, verpasst aber auch durchaus einiges, wenn ihr zu schnell seid.
Gute Bosskämpfe
Die verschiedenen Bosse im Spiel sind zwar auch nicht extrem fordernd können aber durch fulminante Effekte begeistern. Da treffen wir auf gigantische Kampfroboter, auf seltsame geklonte Cyberhexen, die immer wieder auftauchen und schließlich auf den Großmeister, der uns ein wirklicher Gegner ist. Die Bosskämpfe begeistern durch besonders viele Lichteffekte, sind aber auf den kleineren Schwierigkeitsstufen kaum fordernd. Man sollte also nicht zu einfach anfangen, ansonsten ist es einfach viel zu leicht. Dafür sind die Bosskämpfe teilweise sogar mit mehreren Gegnern gleichzeitig anspruchsvoll genug.
Riesige Spielwelt
Die Spielwelt von Strider ist zwar in einzelne Level aufgeteilt, diese sind aber manchmal riesig. Es gibt immer wieder etwas Neues zu entdecken, oftmals müsst ihr auch noch einmal zurück um eine neue Fähigkeit zu nutzen. In der riesigen Spielwelt verstecken sich nicht nur hunderte kommunistische Details und Anspielungen auf typische Klischees sondern auch eine ganze Menge versteckter und freischaltbarer Gegenstände. Nicht nur Conzept-Art sondern auch einiges an Upgrades und anderen Geheimnissen gibt es in den weitläufigen Leveln zu entdecken. Dabei sind der freien Bewegung keine Grenzen gesetzt, wenn ihr glaubt ihr habt etwas vergessen könnt ihr jederzeit, im aktuellen Level, wieder zurücklaufen.
Zahlreiche klassische Elemente
An vielen Stellen des Spieles finden wir Elemente aus dem ersten und zweiten Strider Teil wieder. So ist uns der erste Bossgegner, der mechanische Drache kein unbekannter, zugegeben er hat früher irgendwie anders ausgesehen, aber in Erinnerung ist er doch geblieben. Auch vom Level Design her kommen uns viele Stellen im Spiel sehr bekannt vor. Die Gegner wirken zum Teil sehr bekannt. Diese Anspielungen auf die klassischen Elemente schafft natürlich nicht nur viele AHA-Momente sondern vor allem bei Fans der Serie immer wieder das Gefühl einen “echten” Strider Teil zu spielen.
Viel zu entdecken
In den weitläufigen Leveln gibt es eine Menge Dinge, die entdeckt werden wollen. Dabei sind es nicht nur die kleinen freischaltbaren Objekte, die meist sehr gut versteckt sind, sondern auch Abkürzungen und geheime Wege. Besonders achten solltet ihr bei diesem Spiel allerdings auf den Hintergrund, der immer wieder für Überraschungen sorgen kann. Zwar greift dieser nur sehr selten ins aktuelle Spielgeschehen ein, kann euch aber durchaus einige tolle Momente bieten und zusätzlich auch Gegner ankündigen. Truppen werden teilweise direkt aus dem Hintergrund ins Spielgeschehen eingeflogen oder ihr könnt Bossgegner auf ihrem Weg beobachten, bevor sie auf euch treffen.
Miese Musikuntermalung
Die Sounduntermalung lässt absolut zu wünschen übrig. Weder die Hintergrundmusik im Spiel, noch die Soundeffekte können überzeugen. Das ganze zerläuft ein wenig zu einem Einheitsbrei, der sich mit immer wieder den gleichen Samples andauernd wiederholt. Das ganze erinnert mehr an Fahrstuhlmusik mit schlimmen Kratzern auf der Schallplatte. Schade eigentlich, dass man sich da bei Capcom nicht ein bisschen mehr Mühe gegeben hat. Sicherlich die einzelnen Samples klingen authentisch japanisch, könnten teilweise aber auch einfach aus der NES Version übernommen sein. Das ganze wirkt unfertig und lieblos.
Magere Story
Strider erzählt zwar eine kleine Geschichte, führt euch aber weder ins Spiel ein, noch gibt es echte Zwischensequenzen. Natürlich kündigt hier und da mal ein Scherge des Großmeisters einen Angriff an, jedoch wird keine echte Geschichte erzählt. Wir erfahren weder woher der Strider kommt, noch erfahren wir wie die Welt in die Hände eines herrschsüchtigen Russen gelangen konnte. Die ganze Geschichte hinkt und das was wir erfahren konnte vor 20 Jahren schon keinen mehr hinter dem Ofen hervorlocken. Hier hätte Capcom auf jeden Fall ein bisschen dran arbeiten müssen.
Teilweise hakelige und ungenaue Steuerung
Die Steuerung ist ein weiterer Knackpunkt im Spiel. Die Balance zwischen Spielbarkeit und Spielgeschwindigkeit ist ein wenig gestört. Oftmals ist es uns nicht möglich einen Schlag korrekt zu positionieren, wir werden von Gegnern beschossen, die wir selbst nicht sehen können, stürzen beim Klettern ab. Es hackt an vielen Ecken und Enden. Die Steuerung scheint teilweise nicht korrekt auf die Spielgeschwindigkeit angepasst zu sein. Auch in den Bosskämpfen macht sich das durchaus bemerkbar. Während viele Spieler, die wir erlebt haben, sich richtig Mühe geben in den Bosskämpfen nicht zu sterben, haben wir uns einfach nur daneben gestellt und möglichst schnell hintereinander den Angriffsknopf gedrückt. Das hat durchaus ausgereicht um nicht mehr als die halbe Lebensenergieleiste zu verlieren, auch wenn wir schon sehr schnell drücken mussten.
Da merkt man, dass die Steuerung zwar gut reagiert, aber spätestens wenn man die erste Wand erklimmen muss, dabei Gegnern und Hindernissen ausweichen soll, wird es richtig anspruchsvoll und zwar nicht wegen dem Leveldesign.
Fazit & Bewertung zu Strider
Strider ist ein klassischer 2D Side Scrolling Action Jump´n´Run Titel. Auf dem NES hat das Spielprinzip wirklich gut funktioniert, aber es sind andere Zeiten. Sicherlich ist Strider ein sehr kurzweiliger Titel, der auch keine 60 Euro kostet, aber trotzdem sind wir der Meinung, dass eine anständige Sounduntermalung und eine gute Story dem Spiel gut getan hätten. Dennoch kann das vor allem schnelle und zügige Spielprinzip Laune machen. Gerade Fans der ersten Strider Spiele werden sich hier sehr schnell zuhause fühlen. In einer Reihe von Indie-Titeln wäre Strider ein absoluter Hit geworden. Als Forsetzung der klassischen Serie hat es Strider sogar geschafft seinen Platz einzunehmen. Auch wenn wir nicht restlos begeistert waren ist Strider trotzdem ein durchaus spielenswerter Titel, den man auf der Playstation 4 gesehen haben sollte.
Einzelspieler: | 5,0 | |
Gameplay: | 9,0 | |
Grafik: | 9,0 | |
Sound: | 7,0 | |
Multiplayer: | - |
- gute Bosskämpfe
- riesige Spielwelt
- zahlreiche klassische Elemente
- viel zu entdecken
- magere Story
- teilsweise hakelige und ungenaue Steuerung