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PS4 TEST: Thief für PS4 – Auf leisen Sohlen durch die Nacht
Nach nunmehr 10 Jahren kommt Meisterdieb Garret zurück. Wir hatten schon fast nicht mehr an einen neuen Teil des Leisetreters geglaubt, aber Square Enix hat es sich nicht nehmen lassen die Eidos Studios erneut mit einem neuen Teil zu beauftragen. Thief knüpft nun nicht mehr an die Handlungen des Vorgängers aus dem Jahre 2004 an, sondern stellt ein komplettes Reboot der Serie dar. Vielleicht nicht die schlechteste Idee, die Publisher Square Enix jemals hatte. Die Geschichte um Garret wieder neu aufzulegen und eine neue Basis zu schaffen, könnte eine tolle Sache werden, zumal Garret Fans der ersten Stunde seit 1998 dabei sind und in der Zwischenzeit viel passiert ist. Ob der neue Garret, in Full-HD, uns begeistern konnte, erfahrt ihr in unserem großen Thief PS4 Test.
Es ist ein Job wie jeder andere, doch an diesem Tag arbeitet der Schattenmann nicht alleine. Garrett, Meisterdieb und seit vielen Jahren ungekrönter König seiner Zunft, arbeitet mit seinem Schützlin Erin zusammen. Die junge Diebin ist eine sehr gute Schülerin gewesen. Garrett hat ihr viel beigebracht und sie entwickelt sich prächtig. Doch Erin hat ein großes Problem, sie ist jung, stürmisch und erbarmungslos. Ihr Weg ist eigentlich der falsche und so kommt was kommen musste, sie versaut den Auftrag und stirbt dabei. Doch auch Garrett scheint dabei sein Ende gefunden zu haben. Natürlich schien es nur so, da das Spiel hier ja sonst schon vorbei wäre und wir hätten euch alles verraten. Garrett wacht auf, ihm ist es als wäre der Unfall erst gestern passiert, doch es ist ein ganzes Jahr vergangen seit dem Unglück. Die Stadt hat sich verändert, die Menschen haben sich verändert, ja die ganze Welt scheint sich verändert zu haben. Nur einer ist noch übrig, Garrett. In der Rolle von Garrett stürzt ihr euch nun in ein neues Abenteuer, versucht herauszufinden was hier wirklich schief gegangen ist und warum die ganze Stadt förmlich am Rad zu drehen scheint. Aus den Schatten erhebt sich erneut ein Geist, ein Geist den viele schon vergessen haben – Thief ist zurück!

Super Athmosphäre
Thief war schon immer ein Spiel, das vom Spiel zwischen Licht und Schatten lebt. Im neuesten Ableger der Serie ist den Machern wieder sehr gut gelungen die düstere Stimmung einer sterbenden Stadt einzufangen. Dank realistischer Designs und Texturen, die sich permanent verändern, egal ob ihr sowieso nicht viel davon seht, weil es ja sowieso recht dunkel ist, bekommt ihr ein beeindruckendes Werk gezeigt. Egal ob es sich um Zwischensequenzen oder Gameplay Szenen handelt, Thief ist durchweg glaubwürdig gestaltet. Keine extremen unrealistischen Areale oder dergleichen stören den Spielfluss. Die Stimmung ist ebenso bedrückend eingefangen, wie sie in einer Stadt mit einer Seuche, die der Pest ähneln könnte, nun einmal wäre. Selbst die Gespräche der Wachen ranken sich oftmals um die Zustände, um bedenken, Ängste und Zweifel. Das macht Thief unheimlich realistisch.
Extrem flüssiges Gameplay
Ein Punkt, der uns absolut überzeugen konnte, war das Gameplay. Wir finden hier einen First-Person-Schleich-Shooter auf unserer Konsole. Ihr könnt natürlich euren Weg freiballern, was aber aufgrund des geringen Munitionsvorrats kaum sinnvoll erscheint, andererseits ist es natürlich eure Spezialität unerkannt, ruhig und leise durch die Welt zu ziehen. Trotzdem wird es euch nicht immer gelingen ein Geist zu sein. Wenn ihr mal von der Wache erwischt werdet, von den falschen Leuten gesehen oder gar angegriffen, dann ist wegrennen meist die beste Wahl. Ihr seid schließlich ein Dieb und ein Geist, kein “Ghost”. In dem Falle zeigen sich die perfekten Eigenschaften eines Spieles erst. Ihr haltet den L2-Button gedrückt und ab durch die Mitte. Mit L2 rennt Garrett, er klettert aber auch, schwing sich über Hindernisse, springt über Dächer und Gräben, greift Seile und so weiter.
Diese zügigen Fluchtszenen kommen immer wieder einmal vor. Bei Spielern, die das Schleichen besser beherrschen, natürlich weniger, aber gerade dann kann Thief sein sehr rasantes Gameplay zeigen. Flüssige Animationen, realistische Bewegungsabläufe und eine Menge Action. Ein leichter Blur Effekt zieht die Grafik dann hinterher. Es macht einfach Spaß sich so schnell wie möglich zu bewegen.
Herausfordernder Aufbau
Thief spielt ihr aus der Egoperspektive, was für ein solches Spiel natürlich denkbar die schlechteste Perspektive ist, zumindest wenn ihr es einfach haben wollt. Die einzelnen Missionen in Thief sind sehr anspruchsvoll. Es gibt immer mehrere Wege eine Aufgabe zu lösen und oftmals auch falsche Fährten. So könnt ihr mit Wasserpfeilen zum Beispiel ein Feuer oder eine Fackel löschen. Dadurch gewinnt ihr mehr Schatten und könnt euch besser bewegen. Man muss dennoch vorsichtig sein, denn die Wachen zünden erloschene Fackeln auch gerne wieder an, dann steht ihr mitten im Rampenlicht. Jede einzelne eurer Bewegungen kann Lärm auslösen, Wachen aufschrecken, Hunde oder Vögel alarmieren und damit eine ganze Horde Wachen nach sich ziehen.
Natürlich ist das noch lange nicht alles. Es ist eure Sache ob ihr euch lediglich auf die Hauptmission konzentriert oder auch eure Taschen füllen wollt. Eure Ausrüstung ist in der Regel auch nicht billig, wenn ihr etwas braucht kostet das Geld und das nicht zu wenig. Es lohnt sich also Nebenmissionen zu erfüllen und nach eigenem Ermessen bei unbescholtenen Bürgern der Stadt einzusteigen um noch ein bisschen mehr zu verdienen. Hey immerhin seid ihr ein Dieb, das ist eure Natur.
Gute Soundeffekte
Dieser Punkt könnte schnell missverstanden werden, denn es gibt nur wenige Soundeffekte. Natürlich nur wenn ihr alles richtig macht. Thief ist ein relativ leises Spiel, ihr schleicht ja auch. Ihr hört Wachen reden, Hunde knurren oder Vögel zwitschern. All das passiert nun einmal, aber ihr hört auch das Knarzen der Dachsparren unter euren Füßen, genauso wie eure Schritte im Wasser oder auf Glasscherben. Die Sounduntermalung ist perfekt gewählt. Es gibt eine leichte Hintergrundmusik und zwischendurch auch immer wieder Stimmungseffekte, aber im großen und ganzen hält sich Thief sehr bedeckt was Musik und Sound angeht. Die wenigen Effekte, die wir immer wieder hören, sind sehr gut gemacht und stören nicht, sondern begeistern. wir möchten an dieser Stelle aber sehr positiv herausheben, dass es keinerlei massive Beschallung gibt. Epische Hintergrundmusik schön und gut, aber nicht bei einem Schleichspiel mitten in der Nacht. Das hätte die Athmosphäre zerstört. Die Entwickler haben hier sehr gut abgewogen wo Ton, Musik und Sound hingehören und spielen sehr gut mit der Stimmung.
Jeder findet seinen eigenen Stil
Einer der besten Punkte ist, dass jeder seinen eigenen Spielstil finden wird. Wir hatten bei unseren Test versucht das Spiel so gewaltfrei wie möglich zu lösen und mit so wenig Material wie es ging, so viel Schaden anzurichten wie es ging. Es ist ein Fakt, dass Thief komplett lösbar ist ohne jemals auch nur einer Wache zu töten, aber ist nach unseren Erfahrungen eine verdammt schwere Geschichte. Ihr müsst euren eigenen Spielstil finden. Eine Komplettlösung für Thief haben wir zwar noch nicht in den Händen gehabt, aber keine Lösung kann der anderen theoretisch gleichen.
Herausforderungsmodus
Hier gibt es noch einmal eine Menge zu entdecken. Ihr schaltet im Verlauf des Spieles immer mehr einzelne Stücke dieses Modus frei. Dabei könnt ihr zwischen verschiedenen Herausforderungen wählen deren eigentlicher Inhalt auf allen Karten gleich ist. Einmal müsst ihr so schnell wie möglich hintereinander Gegenstände stehlen um einen Combo-Zähler zu erhöhen, ein anderes Mal müsst ihr nur einen bestimmten Beutegegenstand finden bevor der nächste freigeschaltet ist. Das bringt noch einmal zusätzlich Spaß und bietet natürlich auch nach dem Spiel noch einmal die Möglichkeit seine Fähigkeiten zu verbessern und zu trainieren. Es wird sicherlich nicht der letzte Thief Teil gewesen sein, da ist es doch sinnvoll im Training zu bleiben.

Grafikprobleme
Die in unserem Test verwendete Playstation 4 hat eine eingebaute SSHD, eine sehr schnelle Festplatte, deutlich schneller als das von Werk ab eingebaute Modell. Diese Information ist wichtig, da sich unsere Testversion auf der Festplatte dieser Konsole befindet. Trotz der Tatsache, dass die Festplatte deutlich schneller ist (Vergleich in unserem PS4 Festplatte wechseln Artikel) hatten wir zwischenzeitlich immer wieder Probleme mit dem Nachladen von Texturen. Teilweise wurden diese, vor allem in Zwischensequenzen, erst nachgeladen, wenn die eigentliche Sequenz schon lief. Das hat natürlich gerade dann gestört, wenn wir eigentlich nur die Geschichte genießen wollten. Auch zwischendurch müssen wir leider immer wieder einige seltsame Texturen erleben, wie zum Beispiel recht unrealistisches Wasser.
Ebenfalls stören uns deutliche Kleinigkeiten, dass wir beispielsweise mitten in der Nacht nicht in der Lage sind durch ein Fenster in einen hell erleuchteten Raum zu gucken. Das sollte in Zeiten der neuen Konsolen eigentlich nicht mehr passieren. Solche Kleinigkeiten passieren leider immer wieder und stören das eigentlich so tolle Gesamtbild immer wieder.
Verwirrende Navigation
Thief enthält sehr große, weitläufige Level. Es gibt zu jedem Zeitpunkt eine kleine Hilfe, die uns anzeigt, wo wir hin müssen. Leider gibt uns diese Hilfe aber in einigen Situationen Rätsel auf, denn oftmals müssen wir ein halbes Level zurücklaufen, nur weil wir nicht über ein Dach gesprungen sind, sondern uns am Boden fortbewegt haben. Der Missionsmarker hilft nicht immer weiter und sorgt duch die “Luftliniennavigation” oftmals für Verwirrung. Wir haben es immer wieder erlebt, dass wir noch 2 Meter vom Ziel entfernt waren, trotzdem nicht dort hin gelangt sind. Das hat schon den Spielspaß ein wenig getrübt, fällt aber im Allgemeinen nur recht schwach ins Gewicht.
Fazit & Bewertung zu Thief 4
Thief ist ein gutes Spiel geworden. Publisher Square Enix hat sich für die Playstation 4 die richtige Neuauflage gewählt. Die dicht gewebte Story, eine permanent aufrecht erhaltene Spannungskurve und eine perfekt abgepasste Stimmung verleihen dem neuen Garrett einiges an Charme. Die deutsche Synchronstimme passt unserer Meinung nach jetzt nicht ganz zum Charakter aber das ist Geschmackssache. Schleichen, unauffällig sein und am besten alles mitgehen lassen was ihr findet, sogar die Taschen eurer Feinde. Das macht einfach nur Spaß. Wenn die Optik des Spieles, die Story und die Sounduntermalung dann noch mitspielen kann Thief eigentlich nur ein Hit werden. Wir sagen: Super Atmosphäre für einen totgeglaubten Meisterdieb!

Einzelspieler: | 9,5 | |
Gameplay: | 9,5 | |
Grafik: | 8,0 | |
Sound: | 9,0 | |
Multiplayer: | - |
- extrem flüssiges Gameplay
- herausfordernder Aufbau
- gute Soundeffekte
- Jeder findet seinen eigenen Stil
- Herausforderungsmodus
- verwirrende Navigation

