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Tomb Raider: Definitive Edition

Release:
31.01.2014
Genre:
Publisher:

PS4 TEST: Tomb Raider Definitive Edition – Laras erstes Abenteuer

07.03.2014

Tomb Raider Banner

Wer kennt Lara Croft nicht? Natürlich kennen wir sie alle. Gefühlt kämpft sich die taffe Schatzjägerin bereits seit dem Beginn der Computerspielezeit über unsere Bildschirme. In der Entwicklung immer ein Stückchen besser als der letzte Teil. Fordernd, gespickt mit knackigen Rätseln und einer guten Portion Action, so kennen wir Lara Croft in Tomb Raider. Oftmals konnte uns die junge Archäologin schon begeistern. Publisher Square Enix hat nach eigenen Aussagen keinen Stein auf dem anderen gelassen und das gesamte Spiel für die Playstation 4 nochmal bearbeitet. Ob das im aktuellen Relaunch der Geschichte nochmal funktioniert, klärt unser großer Tomb Raider Definitive Edition Test.

Es ist Laras erste echte Forschungsmission. Ihr Instinkt führt sie natürlich in die richtige Richtung und schon bald treffen sie und ihre Begleiter auf genau das, was sie gesucht haben. Doch entwickelt sich die ganze Geschichte schneller als erwartet zu etwas, das keiner erwartet hätte. Die versunkene Zivilisation, die Lara und ihre Expedition eigentlich gesucht haben, ist leider nicht so sehr versunken wie geglaubt. Zudem treibt eine seltsame Macht auf der kleinen Insel, mitten im Drachen-Dreieck, ihr Unwesen.

up Das hat uns gefallen:

Guter Einstieg

Tomb Raider Definitive Edition ist ein optisch wie spielerisch anspruchsvoller Titel. Für einen Launch auf der Playstation 4 ist das Spiel schonmal ein guter Einstieg. Die Umsetzung aus der ehemaligen PS3-Version kommt zwar inhaltlich nicht mit Neuerungen daher, kann aber durchaus mit guten Ansätzen begeistern. Wir finden immer wieder Details im Spiel, wie aufrüstbare Waffen und Gebiete. die wir mehr als einmal besuchen und die Möglichkeit die Umgebung auf verschiedenste Arten und Weisen zu beeinflussen. Passende Zwischensequenzen erzählen uns eine Geschichte, die wir gerne erleben. Trotzdem ist der angepriesene Downloadcontent, der die Definitive Edition auszeichnen soll auf den Multiplayermodus beschränkt und auch nicht komplett vollständig. Kollegen sind fehlende Downloads ebenfalls bereits aufgefallen.

Authentisches Spielgefühl

Dank der stark verbesserten Grafik, die jetzt mit 60 Bildern je Sekunde in Full HD läuft, wirkt die Umgebung realistischer als zuvor. Auch die Bewegungen der einzelnen Spielcharaktere begeistert uns durch detailierte Animationen. Eine gute Beleuchtung und dicht bepflanzte Level begeistern uns immer wieder. Das ganze Paket rundet das Spielgefühl wirklich gut ab. Die Stimmung passt, trotz eines teilweise sehr “schlauchigen” Leveldesigns gibt es Massen an Details, wie Feuer, das sich an der Felsdecke entlang bewegt, Rauch und realistisches Wasser, das uns begeistern kann. Das Flair der gesamten Insel, die beklemmenden Höhlen, die wahnsinnigen Irren auf der Insel und die gesamte Umgebung passen einfach zusammen.

Verbesserte Optik

Square Enix hat an Tomb Raider ordentlich rumgefeilt. Viele Animationen und physikalische Effekte sind überarbeitet worden. Immer wieder sehen wir Details, die deutlich besser aussehen als noch bei der PS3-Version. Square Enix hat nicht zuviel versprochen. Auch wenn die Änderungen teilweise so klein sind, dass sie nicht sonderlich groß auffallen, fügen sie sich in ein optisch sehr rundes Gesamtbild ein. Wir haben eigentlich bereits genug darüber geredet trotzdem sind die Änderungen an der Grafik kein kleiner Teil des Spieles.

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Spielerisch stark

Während des eigentliches Spieles werden wir nicht nur mit flüssigen Bewegungsabläufen, sondern vor allem mit einem guten und flüssigen Gameplay verwöhnt. Wir entscheiden selbst darüber ob wir gerade Licht brauchen oder eher im Dunklen umher schleichen. Wir müssen uns entscheiden ob wir lieber den Bogen benutzen und unsere Gegner leise und im heimlichen ausschalten oder die MG benutzen und richtig krach machen. Auch rufen unsere Feinde schnell nach Hilfe, wenn wir zu langsam sind und sorgen für Verstärkung. Das ganze ähnelt schon einem recht realistischen Verhalten.

Dichte Story

Die Story ist ein weiterer Punkt, der uns begeistern konnte. Natürlich hätten wir die Geschichte nicht anders erwartet als sie abgelaufen ist, aber trotzdem bekommen wir immer wieder interessante Wendungen geboten. Wir finden Tagebücher und Logbucheinträge aus einer längst vergangenen Zeit, die uns immer wieder in die eigentliche Geschichte der Insel eintauchen lassen. Auch helfen diese Storyschnipsel dabei die ganze Geschichte besser zu verstehen. Ohne jetzt zu spoilern ist es recht schwer zu erklären. Wir bekommen eben die Möglichkeit die Geschichte an sich archäologisch zu entdecken und in die verschiedenen Zeitalter der Insel einzutauchen. Diese Hinweise helfen uns aber auch dabei die Geschichte so zu verstehen wie wir sie erleben dürfen. Dabei spielen wir nicht nur eine Geschichte sondern wir erleben sie wirklich.

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down Das hat uns nicht gefallen:

Schreckliche K.I.

Einer der schwierigsten Punkte in einem Spiel ist die K.I. der Gegner. Nicht das ein Entwickler nicht in der Lage wäre eine anspruchsvolle K.I. zu gestalten, vielmehr muss diese so stark “verdummt” werden, dass der Spieler nicht überfordert wird. Was wäre ein Supersoldat der von 3 Feinden 100 mal hintereinander überwältigt wird. Dennoch ist die K.I. in Tomb Raider leider vollends aus dem Ruder gelaufen. Unsere Feinde haben eine tolle Auffassungsgabe. Sie sind in der Lage uns zu sehen, selbst wenn wir hundert Meter weit entfernt hinter einem Busch hocken. Trotzdem merken sie nicht, wenn wir direkt an ihnen vorbeischleichen und dabei richtig Lärm machen. Im Gefecht vermögen unsere Gegner keinerlei Deckung zu nutzen und lassen sich total leicht überrumpeln. Sie rennen in nahezu jede einzelne Falle, die wir ihnen stellen können.

Hier muss auf jeden Fall beim nächsten Tomb Raider Teil nachgebessert werden. Sowas darf nicht nochmal passieren, denn selbst wenn wir hinter einer Ecke auf unsere Gegner warten und bereits 5 Leichen an der Ecke liegen rennen unsere Feinde immer wieder in die gleiche Falle.

Kein klassisches Lara Gefühl

Die klassischen Tomb Raider Spiele sind mit relativ wenig Action geladen, bieten dafür aber umso mehr Rätsel, die wirklich ansprechend sind und uns fordern konnten. Leider konnte uns das neue Tomb Raider nicht wirklich überzeugen, Rätsel gibt es zwar, aber leider nur in geringem Ausmaß. Wirklicher Anspruch oder sinnvolle Einbindung in die Story erfolgen leider nicht. Die Lösbarkeit der eingebrachten Rätsel ist selbst für Kinder kein Problem. Tomb Raider wird leider immer mehr zu einem Actionspiel, das klassische Spielgefühl ist leider fast komplett verloren gegangen. Sollten sich kommende Teile noch weiter vom klassischen Spielgefühl entfernen, könnten eingefleischte Tomb Raider Fans abgeschreckt werden. Hier ist es unbedingt notwendig sich wieder an die Fans der ersten Stunde zu erinnern.

Unglaubwürdige Charakterentwicklung

Lara ist ein kleines Kind, eine Jugendliche, als unser Abenteuer startet. Nach dem Schiffbruch muss sich Lara einer Menge Feinde erwehren. Sie ist eigentlich eine zerbrechliche junge Frau, die diese Art von Abenteuern nicht gewohnt ist. Trotzdem mutiert sie innerhalb von Minuten zu einem grausamen Killer. Lara hat keinerlei Skrupel Feinden mit einem Pfeil direkt ins Gesicht zu schießen. Sie scheut sich nicht davor zu Boden gegangene Feinde mit einer Kletteraxt den Schädel zu spalten, und würgt nicht einmal wenn sie einem Raum voller verwesender Leichen geworfen wird. Geistesgegenwärtig ist sie in der Lage zu schleichen und auch ohne Waffen weiterzukämpfen. Was sonst nur einem Supersoldaten gelingen würde, kann dieser Teenager, der kurz zuvor noch ein Kind war besser meistern als John Rambo persönlich. Während ansonsten viel wert auf Realität gelegt worden ist, entwickelt sich Lara zu einer Kämpferin, die wir weder aus den späteren Teilen, noch aus den Filmen kennen. Es ist teilweise erschreckend zu sehen wie Lara Croft hundert Feinde mit einem Pfeil ins Gesicht oder in den Hals ausschaltet, ihre Feinde in Brand setzt oder ihnen den Schädel auf brutale Art und Weise spaltet, dann aber fast zusammenbricht wenn ein Freund stirbt.

Fazit & Bewertung zu Tomb Raider: Definitive Edition

Tomb Raider Definitive Edition ist eine tolle Sache, ein absolutes Must-Have für PS4 Spieler. Wer aber die PS3-Version schon gespielt hat wird an der PS4-Fassung relativ wenig Spaß haben. Natürlich ist die Optik wesentlich schöner, eine hohe Auflösung und eine angenehme Bildwiederholfrequenz machen viel aus. Die Unterschiede sieht man deutlich, trotzdem hat Square Enix die Chance nicht genutzt Stolpersteine in der Geschichte auszuräumen oder den Umfang der Hauptstory zu erweitern. Das gesamte Spiel überzeugt an sich schon, Fans der Tomb Raider Serie werden allerding einen schweren Schlag ins Gesicht bekommen, denn vom klassischen Lara Croft Feeling ist nicht mehr viel über. Sicher sieht Lara deutlich besser aus als jemals zuvor, dennoch wird das ganze mehr zu einem Actionspiel. Tomb Raider Definitive Edition enthält eigentlich nahezu alle Downloadinhalte für Multiplayererlebnisse, dennoch ist die Hauptgeschichte gleich geblieben. Wir haben unseren Ausflug auf eine Insel voller Irrer genossen, auch wenn sich das Prequel zur Serie von den klassichen Titeln entfernt hat.

Bewertungen
Einzelspieler:
9,0
Gameplay:
9,0
Grafik:
9,0
Sound:
8,5
Multiplayer:
8,5
Gesamtwertung: 8,8
+
- Guter Einstieg
- Authentisches Spielgefühl
- Verbesserte Optik
- Spielerisch stark
- Dichte Story
-
- Schreckliche K.I.
- Kein klassisches Lara Gefühl
- Unglaubwürdige Charakterentwicklung
Tomb Raider: Definitive Edition
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Publisher:
Entwickler:
Release:
31.01.2014
USK-Einstufung:
USK-Einstufung

| Chris

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